Die Advents- und Weihnachtszeit im Hospiz war in den vergangenen Jahren geprägt von Einladungen zu verschiedenen gemeinschaftlichen Veranstaltungen, wie zum Beispiel Wohnküchenkonzerten, einer Lesung oder einem hausinternen Weihnachtsbasar.
In diesem Jahr können diese Veranstaltungen „coronabedingt“ leider nicht stattfinden. Deshalb war auch hier wieder Kreativität gefragt.
In der Mitte unseres Raums der Stille ist ein liebevoll gestalteter Adventskalender für die Hospizgäste aufgebaut. Der Inhalt ist zum Beispiel mit schönen Geschichten, Blumen, selbstgebastelten Sternen, Engeln und Gutscheinen zum Vorspielen der Veeh-Harfe gefüllt. Es wird täglich überlegt, welche Adventstüte für welchen Gast besonders passend ist. Gäste, die nicht selbst in den Raum kommen können, bekommen anhand von Fotos einen Eindruck vermittelt und ihr „Türchen/Tütchen“ zum Öffnen wird zu ihnen ins Zimmer gebracht. Die Resonanz unserer Hospizgäste, ihrer Angehörigen sowie der Mitarbeitenden ist sehr positiv. Ein Gast fragte: „Wann bin ich an der Reihe? Ich fühle mich wie ein kleines Kind und kann es kaum abwarten.“
Ein anderer Gast freute sich sehr über einen kleinen Holzengel, „dies sei genau der richtige Gefährte in dieser besonderen Zeit“…
Auch der verlockende Geruch von selbstgebackenen Weihnachtskeksen ist schon durch die Flure gezogen und nicht nur der Geruch hat unsere Gäste erfreut.

Man kann sagen, dass es eine liebgewonnene Tradition ist, dass die Kinder des St. Anna Kindergarten am St. Martinstag die Gäste im Hospiz besuchen. Sie laufen mit ihren Laternen durch das Haus, singen Martinslieder und führen im Anschluss im Raum der Stille die Martinsgeschichte für die Hospizgäste und -mitarbeiter auf. In diesem besonderen “Corona-Jahr“ war dies leider nicht möglich. Deshalb haben sich die Kinder und ihre Erzieher*innen etwas Schönes einfallen lassen: Sie haben die Martinslieder im Kindergarten gesungen und aufgenommen und einige Laternen extra für uns gebastelt.
Am Mittwoch, den 11. November bin ich im Auftrag der Kinder des St. Anna Kindergartens im Hospiz unterwegs gewesen und habe alle Gäste mit dem CD- Player und einer Laterne besucht und sie gefragt, ob sie das eine oder andere Lied hören möchten. Alle wollten mindestens eins der Martinslieder der Kinder hören. Manche haben angefangen, mitzusingen und hatten das fröhliche, strahlende Funkeln in ihren Augen, einige waren gerührt und erinnerten sich an die Martinszüge mit ihren Kindern oder Enkelkindern und erzählten von gemeinsamen Erinnerungen.
Es war eine schöne Erfahrung und ein großartiges Erlebnis, sowohl für die Gäste aber auch für mich. Die Kinder bekamen sehr viel Lob, dafür dass sie so lebendig mitgesungen hatten. Ein Gast meinte: „Es ist schön, dass uns die Menschen da draußen nicht vergessen und an uns gedacht haben.“ Als angehende Sozialarbeiterin war dies für mich eine tolle Erfahrung, wie man in solch einer besonderen Situation kreativ sein kann und ich werde diesen Tag und die fröhlichen Gesichter der Gäste nie vergessen.

Vielen lieben Dank an den St. Anna Kindergarten in Walheim!

Bericht von Parvin Neysari Tabrizi, Studentin der Sozialen Arbeit
Frau Neysari absolviert derzeit ihr Praktikumssemester bei uns im Hospiz und wir freuen uns sehr über ihr besonderes Engagement

Eigentlich gibt es im Hospiz am Iterbach in Walheim vier Mal im Jahr einen besonderen Gottesdienst für Gäste, Zugehörige und Mitarbeitende: an Weihnachten, an Ostern, zur Mitsommerwende und zu Erntedank. Die Corona-Pandemie verhinderte in diesem Jahr die Feiern. Deshalb wurde in diesem Jahr für eine Woche ein „Ernte-Dank-Raum“ gestaltet. Ein Angebot mit Zuspruch.

Die Tür zum Raum der Stille steht einladend offen. Wer durchs Foyer des Hospizes kommt und einen Blick riskiert, entdeckt sofort das Erntedankbild. Gestaltet hat es Veronika Bindels-Salber, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Hospiz. Früchte und Obst – Kartoffeln, Äpfel, Kürbisse -, Sonnenblumen, Nüsse, Kastanien, Blätter und Stroh liegen da als bezauberndes Stillleben. „Ich fühle mich zurückerinnert an meine Kindheit und bin so dankbar“, hat eine Besucherin an die Danke-Wand gepinnt. „Danke für…“ – auch andere haben Gedanken hinterlassen. Im Raum verteilt finden sich eine Geschichte, Gedichte, Sinnsprüche und regen zum Nachdenken an. Leise Musik läuft und lädt zum Verweilen ein, durch das offene Fenster hört man das Plätschern von Wasser und sieht einen kleinen Wasserfall. Auch ein unerwarteter Wunsch kann erfüllt werden, als ein Gast sich „Musik mit Power“ wünscht. Am Rande des Raumes ergibt sich der ein oder andere Gedankenaustausch.

Das Projekt ist gelungen und setzt einen schönen Akzent in diesen Corona-Zeiten.

Bericht von Patrick Wirges, Pastoralreferent
Patrick Wirges besucht und begleitet seit vielen Jahren die Gäste und ihre Angehörigen seelsorgerisch im Hospiz, wir sind glücklich und dankbar für die wunderbare Zusammenarbeit

… so titelt die Meldung des Presseamts der Stadt Aachen und weiter heißt es:

„Das Hospiz Am Iterbach begleitet Sterbende gemeinsam mit Home Care Aachen auf Ihrem ganz individuellen Weg. Auch Angehörige und Freunde sind Tag und Nacht im Hospiz willkommen und werden unterstützt. Das Hospiz möchte für die Gäste „zu Hause“ werden. Es möchte ein Ort der Geborgenheit sein, an dem schwerstkranke und sterbende Menschen bis zum letzten Augenblick in einer warmen und ruhigen Atmosphäre lachen und weinen, leben und sterben können. Dazu ist viel Engagement von Mitarbeitenden aber auch vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern nötig.
„Für dieses Engagement möchten wir Ihnen jetzt vor Weihnachten herzlich danken. Gerade in einem Jahr wie diesem sind wir alle auf ehrenamtliches Engagement angewiesen.“, sagte von Thenen am Mittwoch (9. Dezember). Verstärkt wird der Dank durch eine Spende von 375 Euro, die von Vorstandsmitglied Martin Brandt entgegengenommen wurde. Die Tradition, dass von Thenen und seine beiden Stellvertreter über das Jahr hinweg darauf verzichten, bei Einladungen von Vereinen und Institutionen ein Präsent zu übergeben, soll auch in der neuen Ratsperiode fortgeführt werden. Der neue Stellvertreter Reinhard Plum unterstützt die Geste, mit den eingesparten repräsentativen Mitteln des Stadtbezirks einen guten Zweck zu unterstützen genauso, wie schon seit Jahren Ladislaus Hoffner.
„Es freut uns sehr, dass wir mit unserer Arbeit so positiv und wertschätzend im Stadtbezirk Kornelimünster/Walheim wahrgenommen werden. Wir sind auf jegliche Spende und Unterstützung angewiesen“, bedankt sich Brandt. “

Foto: © Stadt Aachen / Andreas Herrmann